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Projekte: Sanierung eines Wohnhauses in Sehlingen Das
vorgestellte Bauvorhaben ist Teil der Umnutzung einer ehemaligen Hofstelle. Es
handelt sich hier um eines der wenigen Gebäude in Sehlingen, das insgesamt in
seinem alten Erscheinungsbild wenig verändert wurde und aus diesem Grunde als
ortsbildprägend einzustufen ist. Aufgrund von Behördenauflagen und
Förderbedingungen (Dorferneuerung) mußte die Dachsanierung möglichst behutsam
ausgeführt werden. Infolge
der hervorragenden Südausrichtung und der windgeschützten Lage des Baukörpers
soll die Sonneneinstrahlung effektiv genutzt werden. Ein zweigeschossiger,
großzügig verglaster Erker dient der passiven Sonnenenergienutzung,
Sonnenkollektoren sind auf einem Nebendach installiert. Die
Belichtung der neuen Räume im Dachgeschoß wird durch 3 einzelne abgeschleppte
Gauben erreicht. Insgesamt sind alle Materialien und Farben so gewählt, daß dem
Charakter des ländlichen Bauens entsprochen wurde. Geringe
Grundrißveränderungen im Erdgeschoß als auch ein neugeschaffener
Eingangsbereich mit Treppe dienen einem erhöhten Wohnwert. Gestalterisch
bedeutet dies, die Dynamik des sozialen Geschehens auf dem Hof (Mosterei,
Ferienhaus) in eine Bewegung zum Licht zu führen. Ausgedrückt wird dies in der
großen Geste der gerundeten Wand als Teilsegment einer Spirale deren Zentrum
den Hof umschließt. In der Vertikalen wird die organische Geste in der Treppe
aufgenommen, in deren Innern eine Lehmofenskulptur Wärme ausstrahlt. So wird
mit der Ofennische und der Raumüberschneidung des Treppenlaufes, sowie einer
Galerie als erhabene Ebene, eine Polarität von Rückzug und Öffnung innerhalb
des zentralen Wohnraumes ausgedrückt. Mit
dem Lehmofen wird nahezu der gesamte Heizbedarf des Wohnhauses gedeckt. In
einem Steinspeicher ( 8 cbm) unter dem Küchenfußboden wird zusätzliche Wärme
gespeichert. Weitere
Maßnahmen auf dem Grundstück: In
der Scheune wurde eine Mosterei eingebaut, die der Bauherr zuvor in einem Nachbarort
betrieben hatte. Zur Zeit der Apfelernte hat sich diese als Ort des jährlichen
Zusammentreffens und der Kommunikation erwiesen. Sämtliche
Fachwerkwände auf dem Grundstück wurden in der Substanz restauriert. Der
repräsentative straßenseitige Fachwerkgiebel wurde grundsätzlich saniert, indem
Lackschichten sowohl auf dem Holz als auch auf dem Mauerwerk entfernt wurden. An
der Hofeinfahrt wurde die Remise zum Ferienhaus ausgebaut. Bei allen Baumaßnahmen wurden ausschließlich ökologisch und biologisch unbedenkliche Materialien verwendet. |